Hinlänglich bekannt ist ja, dass Kanada durchaus gross ist, jedoch nicht sehr dicht besiedelt. Auf einer Fläche, die fast so gross wie ganz Europa ist, leben nur knapp 40 Mio. Einwohner, was nicht mal der Hälfte von Deutschland entspricht. Ebenfalls nachvollziehbar waren deshalb auch die Hinweise, dass die Mobilfunk-Abdeckung entsprechend dünn ist, und so hatten wir uns noch in der Schweiz die Hardware für Starlink Satelliten-Internet organisiert und mitgebracht. Das ist wirklich ein Game-Changer hier, da wir nun einfach wirklich überall eine Internetverbindung aufbauen können, selbst wenn wir total in der Pampa stehen.
Leider hat das System zwei Nachteile: Erstens verbraucht die Antenne zusammen mit dem mitgeklieferten Router ziemlich viel Strom (bis 2 kw pro 24 Stunden, 1/5 von Blus Gesamtkapazität) und zweitens muss man es jeweils irgendwo aufstellen, wo es dann erst mal einige Zeit dauert, bis es sich aus- und eingerichtet hat (bis zu einer Viertelstunde).
Da wir in der Nacht (meistens ;-)) kein Internet benötigen, habe ich die Stromversorgung für den Router, an dem dann auch die Antenne angeschlossen ist, über einen zusätzlichen Schalter beim Bett gelegt. Dies spart uns schon mal ca. 1/3 des Gesamtstrombedarfs ein.
Dann haben wir als nächstes diese beiden Motoren, die die Antenne immer meinen ausrichten zu müssen und für verzögerte Einschaltung sorgen (und deren Getriebe ausserdem schon defekt war), deaktiviert. Dazu bohrte ich ein 25 mm Loch an geeigneter Stelle, die es mir erlaubte, das Kabel der Motoren auf der Hauptplatine mit einer Pinzette auszustecken. Das hat wunderbar funktioniert. Nicht mal die Starlink App hat was zu meckern. Es ist tatsächlich so, dass es völlig ausreicht, wenn die Antenne einfach gerade nach oben zeigt.
Der dritte Schritt war nun kürzlich das (vorerst provisorische) Anbringen der Antenne auf dem Dachträger des Fahrerhauses. Das angeschweisste Rohr für den Galgen, den wir fürs hoch und runter hieven der Ersatzräder benötigen, passt fast perfekt auch für die Stange der Starlink-Antenne. Nun müssen wir nicht mehr jedesmal bei Ankunft an einem Ort zuerst die Antenne aufstellen. Ausserdem haben wir nun auch beim Fahren eine Internetverbindung. Das hatten wir etwas vermisst, um on the road kurz was nachzuschlagen für die Route, einen Sight oder einen Stellplatz.
Letztlich haben wir nun auch noch einige Teile bestellt, die es uns ermöglichen sollten, den unnötigen zusätzlichen Router von Starlink zu eliminieren und die Stromversorgung der Antenne direkt mittels dem 24 Volt Bordnetz sicherzustellen. Dies wird uns voraussichtlich eine Stromeinsparung von rund 40 Prozent bescheren.
Nachtrag: Hier gehts zum Artikel über den letzten Teil der Umbauarbeiten: Bastelstunde in Saint-Simeon (Starlink, Dachlüfter)